„Natürlich ist alles vertraulich, wenn sich eine Mieterin oder ein Mieter an mich wendet“, schickt Gertraud Cellarius voraus. Seit knapp vier Jahren unterstützt sie als externe Fachkraft den Beamten-Wohnungs-Verein in sozialen Fragen. Ihr Einsatzbereich reicht von Nachbarschaftskonflikten, was eher selten vorkommt, bis zur Vermittlung von Einkaufs-, Begleit- und Unterstützungsservices. Im undurchsichtigen Dschungel der Anbieter von sozialen Diensten kann sie seriös helfen.

Unterwegs auf Hausbesuch

Da gibt es zum Beispiel eine alleinwohnende Seniorin, die frisch aus dem Krankenhaus kommt und Unterstützung braucht. Gertraud Cellarius stattet ihr einen Hausbesuch ab, erkundigt sich nach ihrem Zustand, prüft, ob sie Medikamente einnehmen muss oder überhaupt alleine zurechtkommen kann. „Zum Beispiel steht die Frage im Raum, ob jemand für sie einkauft, für sie kocht – kümmert sich überhaupt jemand?“, erklärt Gertraud Cellarius. Manchmal genügt ein Telefonat mit den Angehörigen.

„Ich kann nicht alle Wünsche erfüllen. Aber ich habe Verständnis für solche Lebensphasen und ein breites Wissen über die Möglichkeiten, die es für hilfebedürftige Menschen gibt.“

Allerdings hat sie auch die Erfahrung gemacht, dass der Wille der Betroffenen an erster Stelle steht. „Jeder Mensch darf sein Leben so führen, wie er es möchte, sofern nicht andere beeinträchtigt werden. Ich bevormunde niemanden.“ Stattdessen bringt sie jede Menge Informationsmaterial mit und unterhält sich mit der Mieterin. Wie eine Art Starthilfe bringt sie Dinge ins Laufen, so dass die rekonvaleszente Mieterin mit den passenden Hilfen ihren Alltag wieder bewältigen kann.

Manchmal meldet sich die besorgte Nachbarschaft

Es gibt auch Fälle, bei denen einfach zwei oder drei Telefonate reichen, dann hat sich das Problem gelöst. Gertraud Cellarius versteht jedenfalls die Sorgen und Nöte von Menschen, die durch äußere Umstände oder Erkrankungen aus der Bahn geworfen wurden. Und es ist gut, dass Nachbarn ein Auge aufeinander haben, findet sie. „Für Nachbarn ist es schlimm zuzusehen, wenn jemand in ihrer unmittelbaren Umgebung, den sie vielleicht schon seit Jahren kennen, sich zunehmend zurückzieht oder es Hinweise auf psychische oder gesundheitliche Störungen gibt. Und ich bin froh, wenn sich besorgte Nachbarn an den BWV wenden, so dass ich unterstützend zur Seite stehen kann.“

Es ist eine so sinnvolle Tätigkeit

Gertraud Cellarius mag ihr Engagement als Sozialberaterin. Die studierte Sozialarbeiterin und Diplompädagogin beweist darin nicht nur ihr Fingerspitzengefühl, sondern auch ihre beeindruckende Einfühlsamkeit. „Es ist sinnvoll, mit Menschen zu arbeiten“, meint sie schlicht.